Pressespiegel

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Dieses Archiv repräsentiert nicht nur eine Sammlung von Nachrichten, Berichten und Features, sondern auch das Resultat unermüdlicher Arbeit unserer engagierten Redakteure sowie die wertvollen Beiträge unserer branchenübergreifenden Partner. 

Wie beeinflusst die Art der Führung die Gesundheit von Mitarbeitenden und die Krankenquote eines Unternehmens? Andrea Hafner, erfahrene Beraterin und Coach, gibt im Interview Einblicke, warum gutes Leadership weit über fachliche Kompetenz hinausgeht. Mit klaren Handlungsimpulsen zeigt sie, wie Unternehmen langfristig profitieren können.

SQUT: Wie beeinflusst die Art der Führung die Krankenquote in einem Unternehmen?

Andrea Hafner: Sehr! Menschen brauchen Führungskräfte, die ihnen ein Arbeitsumfeld bieten, in dem sie sich wohlfühlen, in dem Sie sich angenommen fühlen beziehungsweise wahrgenommen werden und vor allem in dem sie Orientierung bekommen und das schließt grundsätzlich das Gespräch über die Erkrankung mit ein.

Gesundheitsorientierte Führung: Moderne Ansätze betonen auch die Gesundheitsorientierung der Führungskräfte selbst. Führungskräfte sollten ein Vorbild im Umgang mit ihrer eigenen Gesundheit sein. Studien zeigen, dass das Verhalten der Führungskraft sich auf die Mitarbeitenden überträgt.

Gute und konstruktive Führung ist entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Organisationen und Unternehmen sollten ein ganzheitliches Verständnis von guter Führung entwickeln und sicherstellen, dass Führungskräfte die notwendigen Ressourcen und Unterstützung erhalten, nur so kann ein gesundes und produktives Arbeitsumfeld geschaffen werden.

SQUT: Welche Führungsstile sind Ihrer Meinung nach am effektivsten, um die Krankenquote niedrig zu halten?

Andrea Hafner: Es gibt keinen expliziten Führungsstil, der die Krankenquote niedrig hält, sondern immer nur Führungskräfte, die nah am Mitarbeiter sind und das Thema Krankheit nicht tabuisieren. Eine Führung, die Arbeitszufriedenheit, das Engagement der Mitarbeitenden und die Produktivität fördern. Diese Führung schafft psychologische Sicherheit und klare Ziele für alle Mitarbeitenden.

SQUT: Wie erkennen Führungskräfte Anzeichen von Überlastung und Stress im Team, bevor diese zu einer höheren Krankenquote führen?

Andrea Hafner: Wenn die Führungskraft Nähe zum Mitarbeiter aufgebaut hat und regelmäßige Gespräche mit dem Mitarbeiter führt, dann spürt sie sofort eine Veränderung im Sein oder im Wesen des Mitarbeiters.

SQUT: Welche Rolle spielen Kommunikation und Vertrauen zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden in Bezug auf die Gesundheit am Arbeitsplatz?

Andrea Hafner: Das ist das A und O schlechthin. Ich kann jeden Tag mit meinen Mitarbeiter in der Cafeteria einen Kaffee trinken und eine sehr hohe Beziehungsebene mit ihm haben. Und doch schaffe ich es nicht, ihm die Orientierung zu geben, die er braucht in Bezug auf seine Erkrankungen.

Das liegt hauptsächlich daran, dass Gespräche über den Gesundheitszustand auf der Sachebene geführt werden müssen. Wenn der Mitarbeitende spürt, dass es der Führungskraft wichtig ist, ihn auch während seiner Erkrankung zu begleiten und gemeinsam mit ihm an seinem Gesundheitszustand zu arbeiten, wird Vertrauen aufgebaut und es fällt dem Mitarbeitenden leichter, sich zu öffnen.

Fazit: regelmäßige Krankenrückkehrgespräche

SQUT: Wie können Führungskräfte eine Unternehmenskultur fördern, die präventiv gegen Krankheit und Ausfälle wirkt?

Andrea Hafner: Die Zeiten, in denen Yoga und Obstkorb eine Ausnahme waren, sind vorbei. Hier hat sich doch etliches getan bei den Unternehmen. Gleichzeitig ist natürlich auch die Erwartungshaltung der Mitarbeitenden gestiegen. Unterstützung in den Themen Job-Rad, ÖPNV, Fitnesstraining und mobilem Arbeiten sind heutzutage adäquate und gängige Vorgehensweisen.

SQUT: Welche Maßnahmen können Führungskräfte konkret ergreifen, um die Resilienz ihrer Mitarbeitenden zu stärken?

Andrea Hafner: Zum Thema Resilienz wird in ganz vielen Unternehmen auch ganz viel angeboten. Hier ist es an der Führungskraft, das Thema zu leben, und zu unterstützen, dass die Mitarbeiter diese Angebote auch wahrnehmen können

SQUT: Wie sollten Führungskräfte auf steigende Krankenquoten reagieren, ohne eine negative Arbeitsatmosphäre zu schaffen?

Andrea Hafner: So wie bei allen anderen Dingen auch: erst einmal Ruhe bewahren! Hektische Betriebsamkeit stört hier nur. Von Vorteil ist, erst einmal zu analysieren: Gibt es eine Ursache für die erhöhte Krankenquote und wenn ja, dann kann ich die Ursache beheben. Ich erlebe allerdings seit der Pandemie eine Gelassenheit vielleicht schon eine Hilflosigkeit der Führungskräfte (auf jeder Ebene) im Umgang mit der Krankenquote. Das Thema wird eher großzügig behandelt und es scheint auch nicht zu stören. Das hat fatale Folgen … vor allem langfristig. Hier fehlt aus meiner Sicht ein Verständnis für den enormen Kostendruck, der dadurch entsteht und die Fähigkeit, das Thema „Krank“ wieder richtig zu bearbeiten.

SQUT: Gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse oder Best Practices, die zeigen, wie sich positives Leadership auf die Gesundheit der Belegschaft auswirkt?

Andrea Hafner: Die Forschung zeigt seit Jahren, dass positives Leadership zahlreiche Vorteile hat und zu Win-win-Ergebnissen führt.

Prof. Dr. Karin Meyer, Professorin für Management und Wirtschaftspsychologie an der GU Deutsche Hochschule GmbH in Potsdam hat in einer Forschungsarbeit zusammengefasst: „Diese Führungsform hat eine positive Auswirkung auf die gesamte Gesundheit.“

ANDREA HAFNER

Consultant, Speaker, Coach, Autorin – Die Potentialentfalterin

Fast 20 Jahre Erfahrung als Führungskraft. Sie kennt die Entwicklung von der Mitarbeiterin bis zur Abteilungsleiterin aus eigener Erfahrung.

 

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